Nach dem Mittag erreichen wir aber doch noch unser Zwischenziel, die Stadt Bakhisaray mit dem berühmten Khanspalast. Das ist das geniale hier auf der Krim, waren wir gerade noch inmitten orthodoxer Russen, finden wir uns ein paar Kilometer weiter plötzlich in einer orientalisch-islamischen Kultur wieder. Überall Türmchen mit Gipfelchen, und vor allem super feine Tartarische Küche. In einem Tartarischen Restaurant mit Wasserfall probieren wir die Hälfte der Spezialität auf der Karte aus: Plov, ein Reis mit Fleisch und Karotten, grosse Ravioli, dreieckige Ravioli mit Haselnüssen, Fladenbrot, Brot mit Fleischfüllung. Das ganze kostet einen Bruchteil dessen was wir sonst für ein Mittagessen ausgeben (normal ca. 190 UAH ~ 25 CHF, hier 90 UAH ~10 Franken!). Sascha verschläft das Essen mal wieder, er hat sich seit neuestem angewöhnt, immer vor dem Mittagessen einzuschlafen, was nicht unbedingt so praktisch ist weil er regelmässig eine Mahlzeit verpasst, bzw. sich statt dessen mit Krackers vollstopft…
Anja wandert tapfer mit den Berg hinauf zum erstaunlich grossen Palast mit seinem wunderbaren Innenhof. Wir besuchen all die verschiedenen Räume, auch ein Harem und ein Museum, das unsere Tochter unbedingt genau anschauen will (genauer als es mich interessiert hätte…!). Es gibt Räume mit einem Brunnen in der Mitte wo der Khan uns sein Gefolge rundherum gesessen hat. Es gibt auch eine Moschee und einen Aussichtsturm, von dem das Harem überwacht wurde. Und es gibt jede Menge Touristen. Der Khanspalast ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Insel und auch wirklich einen Ausflug wert. Er ist in ein tolle Felslandschaft eingebettet und es hätte uns auch gefallen, hier in dem Ort zu übernachten, wie wir das ursprünglich einmal vorgehabt hatten.
Doch wir hatten die Pläne geändert und fuhren noch am gleichen Nachmittag weiter ins 50 Kilometer entfernte Sevastopol. Die bis 1997 für Aussenstehende verbotene Stadt ist Stützpunkt der Russischen Schwarzmeerflotte. Hier befinden sich die U-Boote und Kriegsschiffe der Russen und haben noch bis 2097 das Recht den Hafen zu Nutzen.
Unser treues Navi führt uns direkt vor das Haus in dem wir eine Wohnung gemietet hatten. Chris Campling, der Eigentümer, war erstaunt wie gut unsere Karte ist. Und ich war erstaunt wie schön das Appartement ist. Trotz knallblauer Wände und violetter Küche ist es sehr angenehm zu bewohnen und vom Balkon haben wir Aussicht auf’s Meer.
Sevastopol ist eine weit verzweigte Stadt, die sich über mehrere Buchten hin ausdehnt. Die schönsten Häuser und das Zentrum befinden sich gleich in unserer Nähe und am Abend machen wir einen Spaziergang der Uferpromenade entlang. Hier gibt es wieder wunderbare Häuser und viele Stände an denen man Muscheln und T-Shirts und Matrosenhüte kaufen kann.
Am nächsten Tag sehen wir die Kriegsschiffe etwas weiter hinten in der Bucht, spazieren durch einen schönen Park und besuchen auch noch das Aquarium mit Fischen aus der ganzen Welt. Den Rest des Tages verbringen wir mit ein wenig Siesta und Reisebericht schreiben auf unserem schönen Balkon.
Hallo Nicole und Familie
AntwortenLöschenIch finde es super toll wie Ihr das alles erleben könnt und die Geschichten sind auch spannend zu lesen. Wünsche weiterhin viel Glück auf Eurer Reise.
Liebe Grüsse Mami