Montag, 28. Juni 2010

Bakhisarai & Sevastopol - Insel Krim

Wir verlassen Yevpatoria in südöstlicher Richtung. Dank dem Navi fahren wir kreuz und quer durch’s Landesinnere, durch herrliche Steppenlandschaft mit Mohnblumen- und Lavendelfelder, hübsche kleine Bauerndörfer mit Hühnern, Truthähnen, einzelnen Kühen und kaum einer Infrastruktur, und kommen vor lauter Fotostopps kaum vorwärts.


Nach dem Mittag erreichen wir aber doch noch unser Zwischenziel, die Stadt Bakhisaray mit dem berühmten Khanspalast. Das ist das geniale hier auf der Krim, waren wir gerade noch inmitten orthodoxer Russen, finden wir uns ein paar Kilometer weiter plötzlich in einer orientalisch-islamischen Kultur wieder. Überall Türmchen mit Gipfelchen, und vor allem super feine Tartarische Küche. In einem Tartarischen Restaurant mit Wasserfall probieren wir die Hälfte der Spezialität auf der Karte aus: Plov, ein Reis mit Fleisch und Karotten, grosse Ravioli, dreieckige Ravioli mit Haselnüssen, Fladenbrot, Brot mit Fleischfüllung. Das ganze kostet einen Bruchteil dessen was wir sonst für ein Mittagessen ausgeben (normal ca. 190 UAH ~ 25 CHF, hier 90 UAH ~10 Franken!). Sascha verschläft das Essen mal wieder, er hat sich seit neuestem angewöhnt, immer vor dem Mittagessen einzuschlafen, was nicht unbedingt so praktisch ist weil er regelmässig eine Mahlzeit verpasst, bzw. sich statt dessen mit Krackers vollstopft…

Anja wandert tapfer mit den Berg hinauf zum erstaunlich grossen Palast mit seinem wunderbaren Innenhof. Wir besuchen all die verschiedenen Räume, auch ein Harem und ein Museum, das unsere Tochter unbedingt genau anschauen will (genauer als es mich interessiert hätte…!). Es gibt Räume mit einem Brunnen in der Mitte wo der Khan uns sein Gefolge rundherum gesessen hat. Es gibt auch eine Moschee und einen Aussichtsturm, von dem das Harem überwacht wurde. Und es gibt jede Menge Touristen. Der Khanspalast ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Insel und auch wirklich einen Ausflug wert. Er ist in ein tolle Felslandschaft eingebettet und es hätte uns auch gefallen, hier in dem Ort zu übernachten, wie wir das ursprünglich einmal vorgehabt hatten.





Doch wir hatten die Pläne geändert und fuhren noch am gleichen Nachmittag weiter ins 50 Kilometer entfernte Sevastopol. Die bis 1997 für Aussenstehende verbotene Stadt ist Stützpunkt der Russischen Schwarzmeerflotte. Hier befinden sich die U-Boote und Kriegsschiffe der Russen und haben noch bis 2097 das Recht den Hafen zu Nutzen.
Unser treues Navi führt uns direkt vor das Haus in dem wir eine Wohnung gemietet hatten. Chris Campling, der Eigentümer, war erstaunt wie gut unsere Karte ist. Und ich war erstaunt wie schön das Appartement ist. Trotz knallblauer Wände und violetter Küche ist es sehr angenehm zu bewohnen und vom Balkon haben wir Aussicht auf’s Meer.

Sevastopol ist eine weit verzweigte Stadt, die sich über mehrere Buchten hin ausdehnt. Die schönsten Häuser und das Zentrum befinden sich gleich in unserer Nähe und am Abend machen wir einen Spaziergang der Uferpromenade entlang. Hier gibt es wieder wunderbare Häuser und viele Stände an denen man Muscheln und T-Shirts und Matrosenhüte kaufen kann.
Am nächsten Tag sehen wir die Kriegsschiffe etwas weiter hinten in der Bucht, spazieren durch einen schönen Park und besuchen auch noch das Aquarium mit Fischen aus der ganzen Welt. Den Rest des Tages verbringen wir mit ein wenig Siesta und Reisebericht schreiben auf unserem schönen Balkon.

Yevpatoria - Insel Krim

Das Autofahren geht erstaunlich gut, vor allem aber auch dank unserem super Navigationssystem das uns wie Einheimische herumkurven lässt. Problemlos gelangen wir zu unserem Hotel in Yevpatoria, einem berühmten Kurort im Westen der Insel Krim. Hierher kommen jedes Jahr Millionen von Touristen, vor allem für Kinder ist es beliebt da es viele Ferienheime und Sanatorien für sie gibt. Die Strandaktivitäten sind verrückter als in Venice Beach in den USA. Einfach nur total ausgeflippt ist hier alles, es gibt nichts was man nicht machen könnte.





Unser Hotel ist zum Glück ein wenig am Rand der Strandpromenade, sprich wir haben es auch ein bisschen ruhiger, obwohl wir direkt am Strand übernachten. Wir haben einen Privatstrand mit Liegestühlen und allem drum und dran, und unser Hotelzimmer ist super praktisch eingerichtet. Für die Kinder gibt es extra Schlafsessel zum Ausziehen, so haben sie wunderbare Bettchen mit Seitenlehnen. Von unserem Balkon sehen wir direkt zum nur 20 m entfernten Meer.





Kaum haben wir das Gepäck verstaut, eilen wir an den Strand. Im ersten Moment erscheint uns das Meer mit seinen sehr hohen Wellen kalt, doch mit der Zeit ist es gar nicht mehr so schlimm. 22 Grad ist die Wassertemperatur, und bald sind Anja, Sascha und ich eingetaucht ins herrliche Nass. Das Meer ist sehr stürmisch und man muss aufpassen, nicht den Boden unter den Füssen zu verlieren. Aber uns macht’s Spass, und am Abend gibt’s dann Nachtessen in der Piratenbar.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf, die Altstadt von Yevpatoria zu besuchen. Hier gibt es ein jüdisches und ein karäisches Viertel mit wunderbaren kleinen hübschen Häuschen, die zum Teil von herrlichen Gärten umgeben sind. Wir haben grosses Glück und können in der grossen Kathedrale einem orthodoxen Gottesdienst beiwohnen, bevor wir etwas später nur wenig Meter nebenan die islamische Moschee besuchen. Alle wohnen friedlich beisammen. Ein Highlight sind sicher auch die karäischen Kenassen, ein traubenüberdachter Säulengang mit zwei Gebetshäusern. Dieser wurde kürzlich restauriert und ist wunderbar anzuschauen.












Wir finden uns in der Stadt wunderbar zu recht und mit dem Auto können wir auch mal nach Herzenslust einkaufen. Es gibt einen riesigen Supermarkt in dem wir uns mit allem nötigen versorgen. Das Nachtessen nehmen wir aber trotzdem im Restaurant, und die Kinder können sich an den Blinis (Pfannkuchen mi t Marmelade) kaum satt essen.

In der Nacht regnet es wieder einmal in Strömen, und da die Kanalisation nur bedingt vorhanden ist, läuft das Wasser einfach nicht ab. Vor unserem Hotel bildet sich bald ein See durch das die Autos und Busse fahren müssen. Unsere Kinder finden das natürlich lustig, und auch in der Stadt hat es riesige Wasserflächen.

Horrorritt nach Simferopol

Um 22 Uhr kam unser Fahrer. Der Zug fuhr um 23:49 aus Odessa ab, eine sehr unpraktische Zeit wenn man mit Kindern reisen muss. Zudem war das Wetter immer noch garstig, als wir in den Zug steigen mussten, stürmte und regnete es in Strömen. Sascha sitzt bei solchen Einsteigmanövern immer im Rucksack, Anja im Kinderwagen, und sie war mit dem Regenschutz des Wagens zugedeckt. Als sie aus dem Wagen stieg, flog dieser in sekundenschnelle fort – direkt unter den Zug! Und ich hatte mich so gefreut, dass wir dieses Mal endlich einen Regenschutz hatten, denn in China hatten wir den leider vergessen, was relativ schlecht ist wenn man stundenlang unterwegs ist…



Unser Zugbegleiter war ein wilder Tatar oder sowas in der Art, auf jeden Fall musste die Schaffnerin vom Wagen nebenan ihn wecken, ein Vodkaduft kam uns entgegen und ein böser Blick weil wir seine Ruhe gestört hatten. Doch schliesslich sah auch er dass wir da draussen im Sturm in echter Not waren und half uns rein. Der Wagen war so etwas von furchtbar, so einen hatten wir wirklich noch nicht gesehen. Wir hatten schon ältere Züge gehabt, aber der Zustand in dem sich der hier befand, war einfach nur katastrophal. Unser Fenster im Abteil war halb auseinandergefallen, die Gummidichtung hin herunter und das Endstück das den oberen Abschluss machen sollte, lag im Gepäckfach. Das Fenster im Gang war 30 cm oder mehr offen und konnte nicht mehr geschlossen werden – und wie gesagt, es stürmte und regnete wie verrückt. Wir brauchten erst mal eine Stunde, bis wir uns sturmsicher eingerichtet hatten, klemmten den Verdunkelungs-Ledervorhang unter unsere schwere Koffer die wir auf den Tisch hievten, obendrauf noch den Rucksack, die Kinder packten wir zwischen die Matratzen, rundherum hängten wir Leintücher, und schlussendlich kam gottseidank noch der Schaffner und brachte noch mehr Decken. Der Zug war voll. Es ist ein lokaler Zug mit einer dreistelligen Nummer, das sind manchmal ganz lustige Züge, aber hier in der Ukraine sieht das wohl ein wenig anders aus. Der Zug fuhr los, wie ein verrückter raste er über die Schienen und ich fragte mich wirklich, ob der uralte Wagen, der wohl kaum jemals gewartet wurde, das aushält. Irgendwann stieg ich vom oberen Bett runter zu Sascha ins Bett weil ich Angst hatte, dass es ihn herausschleuderte. Der Zug hielt an jedem einzelnen Bahnhof. Er fuhr mit Höchstgeschwindigkeit rein, um dann voll abzubremsen. Ich war langsam wirklich wütend und wollte am liebsten aussteigen. Doch als ich dann bei Sascha im unteren Bett lag, ging’s etwas besser als oben und wir fanden doch noch ein wenig Schlaf.
An gewissen Stationen hielt der Zug auch recht lange, und die meisten Leute rannten raus zum Rauchen. Drinnen wurde es dann wieder sehr heiss, denn zum Glück hatte sich das Wetter am nächsten Morgen gebessert. Um 11:55 hätten wir in der Hauptstadt der Krim ankommen sollen, doch wir hatten 15 Min. Verspätung. Und wie als Krönung des ganzen war dann auch mal wieder niemand da, der uns abholte, und wir mussten hin und her telefonieren. Schliesslich stellte sich heraus, dass die Dame von der Mietwagenfirma ganz alleine im Büro war und es einfach nicht schaffte, rechtzeitig am Bahnhof zu sein. Für die einstündige Wartezeit schenke sie uns dann die Miete für einen Kindersitz.
So waren wir also bald stolze Mieter eines neuen grossen Skoda Oktavia’s, wohl dem meistbenutzten Fahrzeug auf der Krim. Sascha sass in einem blauen Kindersitz, Anja in einem rosaroten, und unser von der Schweiz mitgebrachtes GPS navigierte uns wunderbar von der Vermietstation zu unserer ersten Adresse, dem Hotel Oasis in Yevpatoria.



Sonntag, 27. Juni 2010

Lvov – Odessa

Mit dem Taxi fuhren wir am Abend zum Bahnhof in Lvov. Welche Wohltat, endlich an einem wohlorganisierten Bahnhof abzufahren, wo die Informationstafeln zwar in kyrillischer Schrift, aber deutlich mit entsprechender Zugnummer beschriftet erscheinen. Unser Zug war schon rechtzeitig angeschrieben und ohne Eile konnten wir uns auf unser Gleis begeben. Nachdem Pässe und Zugtickets von der Schaffnerin kontrolliert wurden, konnten wir den alten russischen Wagon besteigen. Die neueren Wagons sind der ersten Klasse vorbehalten, die uns aber insofern nichts nützt, da es in diesen Abteilen nur jeweils zwei Betten gibt. Wir hatten ein „Coupé“, ein 4-Bett-Abteil, in denen auch die meisten Einheimischen reisen. Das lustige an unserem Wagon war, dass er nur zur Hälfte aus solchen Coupés bestand, die andere Hälfte nahm ein „Buffet“ ein, ein kleines Restaurant mit einem Kiosk der Getränke und Snacks anbot. So herrschte natürlich bald Betrieb, und es dauerte nicht lange, trafen wir schon den ersten Landsmann. Einen Ostschweizer, der seine ukrainische Freundin in Lehmberg besuchte und mit ihr nun in den Urlaub auf Krim reiste. Er staunte ob unserer Reise und hatte selber überhaupt keine Erfahrung, so durften wir ihm auch mal wieder alles erklären. Etwas später kam seine Freundin uns besuchen, sie wollte die Schweizer Familie die ihre Stadt besuchte, offiziell begrüssen. Eine freundliche junge Frau, die als Fremdenführerin arbeitet und sehr stolz auf die schöne alte Stadt ist. Ungewiss nur die Zukunft die dem jungen Paar aufgrund der grossen Distanzen bevorsteht.





Es war jedenfalls wieder sehr lustig und eine gute Stimmung im Zug, doch leider mussten wir ja wieder mal schlafen gehen und die Kinder ins Bett bringen und konnten nicht die ganze Nacht schwatzen…
Die Betten im 4-er Abteil waren schmaler als im 3-er Abteil das wir auf der Strecke Budapest – Lvov hatten, und die Nacht war insgesamt auch nicht allzulang, weil wir bereits am 8 Uhr am nächsten Morgen in Odessa ankamen.

Der Bahnhof in Odessa und das Treiben das nach Ankunft eines Zuges herrscht, ist einmalig. Hunderte – vor allem Frauen allen Alters – laufen dem Bahnsteig entlang mit Zetteln in der Hand, die darauf hinweisen, dass sie Zimmer anbieten. Am liebsten hätte ich mir vorgestellt, wie die Zimmer je nach dem Äusseren der Personen aussehen und das dann angeschaut, und ich nahm mir vor, das nächste Mal sowas zu versuchen. Doch dieses Mal hatten wir eine Wohnung reserviert und mussten weitergehen, weil unser Fahrer schon auf uns wartete.



Ein lustiger Kerl holte uns ab, und weil die Wohnung noch nicht frei war, stellten wir unser Gepäck in einem Hotel ganz in der Nähe ab. So konnten wir unbeschwert die Erkundung der Stadt beginnen.
Zu Fuss liefen wir zum Hafen, und waren sofort überwältigt vom ersten Eindruck der Stadt. Der Hafen von Odessa, das ist wie Musik in den Ohren. Wieder einmal im Leben einen legendären Punkt erreicht. Odessa ist so ähnlich wie Shanghai mit vielen Mythen und Räubergeschichten verbunden, und auch heute noch sagt man dem hohen Lebensstandard der Stadt unredliche Geschäfte nach. Doch davon merken die Touristen nichts – jedenfalls nichts negatives. Selten noch haben wir so eine friedliche Stadt wie Odessa gesehen. Es scheint hier wirklich alles „easy“ zu sein, die Leute sind freundlich und friedlich, es ist kein Massenansturm und kein chaotisches Treiben. Statt dessen geniessen wir im Hafenkaffee bereits um 10 Uhr morgens frische Piroschki, das sind die feinen gefüllten Teigtaschen die man in Russland überall von den Babuschkas an den Bahnhöfen bekommt, und sitzen einfach da und bestaunen das riesige Kreuzfahrtschiff, dass gleich vor unserer Nase vor Anker liebt. Wie schön wäre es gewesen, hier mit dem Schiff aus Istanbul anzukommen – das war auch einmal eine Variante, die wir ins Auge gefasst hatten. Man steigt aus dem Schiff aus, sieht den „Meeresbahnhof“, wie der Hafen auf Russisch heisst, und dann sieht man die Potjeminische Treppe, welche – fast wie zum Empfang eines Königs – in vielen Stufen hinauf zur Stadt mit all ihren Palästen und Herrschaftshäusern führt. Katharina die II. liess Odessa im 18. Jahrhundert errichten, und das Flair aus jener Zeit ist auch heute noch gut zu spüren.





Wir müssen uns zum Glück nicht mit dem Kinderwagen die Treppen hochkämpfen, denn gleich daneben fährt ein Miniaturbähnchen das auch schon 100 Jahre auf dem Buckel hat, die Steigung hinauf. Gratis und franko, wohlverstanden. Oben angelangt befindet man sich sogleich auf der berühmten Flaniermeile, dem Primorskiy Boulvard, eine von Azalen und Platanen gesäumte Fussgänerzone hoch über dem Meer. Wir flanieren ihr entlang zum Rathaus, einem Prachtsbau mit weissen Marmorsäulen. Davor das Puschkindenkmal, und dahiner das Archäologische Museum, genau so aussehend wie im Indiana Jones Film. Etwas weiter oben dann die Krönung des ganzen: das Opernhaus von Odessa, einfach unglaublich genial anzusehen. Ein Monumentalbau mit Springbrunnen und unendlich vielen Stukkaturen. Es wurde erst kürzlich renoviert und mit vielen Pfählen vor dem Absinken gerettet. Nach dem Opernhaus in Wien soll es das 2. Beste in Europa sein.



Schlussendlich gelangen wir in die Derabryskaya Strasse, eine beliebte Fussgängermeile mit vielen Restaurants und Läden. Hier suchen wir uns ein schattiges Plätzchen aus und bekommen ein super gutes Essen: einen Teller Blinis (Crepes) gefüllt mit Quark und Fleisch, einen Teller Crevetten, und noch einen Teller mit Stroganoff. Alles wunderbar, und gestärkt können wir nun in unsere Wohnung einziehen.
Die Wohnung ist mitten im Stadtzentrum in einem neu renovierten Gebäude im Hinterhof, und besteht aus einem Wohnzimmer mit Bettsofa und riesigem TV, einem Schlafzimmer und einer Küche mit Esszimmer und ist top modern gebaut. Den Kindern und uns gefällt es sofort und endlich können wir uns nach der lange Reise mal ein wenig einrichten und ausbreiten.



Leider geht es Anja bald nicht mehr ganz so gut. Sie hat schlimmen Durchfall aufgelesen und wir machen uns ernsthaft Sorgen. Julia geht mit mir in die Apotheke und wir besorgen Medizin. Wir hatten natürlich auch schon selber etwas dabei, aber in den letzten Jahren hatten wir die Erfahrung gemacht, das die lokalen Mittel meist einfach besser helfen. Daher wollten wir nun keine Zeit verlieren und gleich damit anfangen.
Auch Sascha plagte bald das gleiche Übel. Wahrscheinlich hatten sie beim Baden im Hostel in Lvov Wasser geschluckt, oder aber es war einfach die Klimaumstellung weil es hier nun plötzlich heiss wurde. Auf jeden Fall packten wir unsere Tochter in Windeln, die man hier sogar einzeln in der Apotheke kaufen kann, setzten sie auf Diätkost und machten einfach alles, damit es schnell wieder gut wurde.
Am nächsten Tag steht ein Highlight für die Kinder auf dem Programm: ein Besuch des Delfinariums von Odessa. Julia, unsere Agentin hier vor Ort, erklärt uns wie wir mit dem Bus dorthin kommen. Doch das ist trotzdem nicht so einfach. Leider fahren wir zuerst in die falsche Richtung, der Fahrer ist aber sehr nett, erklärt uns nochmal alles und gibt uns sogar das Geld für den Fahrpreis zurück. Also nehmen wir das nächste Marschruttaxi – so heissen hier kleine Busse die eigentlich Sammeltaxis sind und regelmässig auf festen Routen verkehren – in die andere Richtung. Jemand zeigt uns, wo wir aussteigen müssen, aber damit sind wir noch lange nicht am Ziel. Mit unserem GPS und Fussgängernavigation kommen wir auch noch nicht so gut zu recht und laufen einen ziemlichen Umweg, was den Vorteil hat, dass wir den Frachthafen noch zu Gesicht bekommen. Durch den Shevchenkoff Park gelangen wir schliesslich endlich zum lang ersehnten Ziel und schaffen es sogar noch, die Mittagsvorstellung der Delfinshow anzusehen. Ein Spektakel das es bei uns so nicht gibt. Das Delfinarium hier ist eines der grössten und wichtigsten am Schwarzen Meer und setzt sich für den Schutz und die Pflege der Meeressäuger ein. Mit den Shows wird das nötige Geld für die Finanzierung all dieser Projekte gesammelt.
Anja quietscht vor Freude, als Seehunde auf den Delfinen durchs Becken surfen oder zur Musik tanzen. Die Arena ist recht klein und die springenden Delfine fliegen direkt vor unserer Nase in die Luft hinauf, um gleich danach mit lautem Klatsch ins Wasser zu platschen!



Das Wetter ist leider nicht mehr ganz so toll, es stürmt und sieht nach Regen aus, so machen wir uns gleich nach der Show auf den Weg zurück zu unserer Wohnung. Am Abend spazieren wir noch durch den nahegelegenen Park, wo ein grosser Spielplatz und sonst allerlei Aktivitäten die Kinder wieder erfreuen. Besonders die Elektroauto die man hier minutenweise mieten kann, haben es ihnen angetan. Was tut man nicht alles für die Kinder…!



Am letzten Tag in Odessa ist das Wetter grauslich. Es regnet in Strömen. Trotzdem machen wir uns zu Fuss auf, um den grössten Bauernmarkt der ehemaligen Sowjetunion zu besuchen. Hinter dem Bahnhof bieten die Bauern aus der Umgebung alles an, was man sich vorstellen kann. Daneben gibt es aber auch Kleider, Besen und sonstigen Krimskrams für den täglichen Bedarf.



Nach einer letzten Runde auf dem Primorsky Boulvard mit seinen alten ehrwürdigen Häusern müssen wir unsere Sachen packen, denn heute Nacht geht die Reise weiter mit dem Zug auf die Insel Krim.

Donnerstag, 24. Juni 2010

Budapest - Lvov

Unser Wagen war sehr alt! So einen alten Eisenbahnwagon haben wir wohl noch nie gesehen und ich hatte beinahe etwas Bedenken, dass er nicht während der doch z. T. schnellen Fahrt auseinanderfällt. Dem gegenüber war es aber auch der schönste Wagen bis jetzt, die breitesten Betten, die nettesten Zugbegleiter, und auch eine ganz tolle Strecke durch die Karpaten.
Wir hatten wegen dem Grenzübertritt der mitten in der Nacht bevorstand, noch etwas Bedenken. Es hiess, das dauere mehrere Stunden, es werde alles auseinandergenommen, das ganze Gepäck durchsucht, man müsse auch eine Krankenversicherung abschliessen, Migrationskarte ausfüllen, Deklaration für Computer und Kamera und so weiter, dann werden noch die Räder am Eisenbahnwaggon abgeschraubt und auf die breite russische Spur umgebaut. Das alles mit nur einer Stunde Schlaf seit unserer Abreise am Samstag.
Wir tranken erstmal einen richtigen russischen Tee aus dem Glas mit dem silberigen Halter. Mit Teetrinken werden fast alle Probleme gelöst! Wie gesagt, obwohl die Zugbegleiterin und ihr Kollege nur russisch sprachen, verstanden wir uns prima und ich war erstaunt wie gut mir die Wörter noch geblieben sind. Absolut kein Problem das ganze! Wir waren mal wieder wohl die mit der meisten Erfahrung in solchen Zügen und durften unserem deutschen Professor-Nachbar noch helfen das Bett umzubauen und auch sonst alles zu erklären. Es war eine völlig gute Stimmung in unserem Wagen, ich hätte noch ewig weiterfahren können.



Die Migrationskarte und die Deklaration holten wir uns schon früh bei der Schaffnerin, so konnte ich noch alles vorbereiten und wir versuchten dann noch ein wenig Schlaf zu finden, bevor wir gegen Mitternacht die ungarisch-ukrainische Grenze bei Zahoni erreichten.
Die Schaffnerin weckte uns und die ungarischen Zollbeamten betraten den Zug. Sie kontrollierten nur die Pässe und unsere Gesichter, bis sie den ganzen Zug kontrolliert hatten verging etwa eine Stunde. Dann rollten wir weiter zum ukrainischen Zoll. Hier kamen mehrere Leute, die einen für die Passkontrolle, die anderen für die Waren. Die Migrationskarten wurden nur für uns gestempelt, nicht aber für die Kinder, und die Deklaration interessierte niemanden weil es sich in unserem Fall nur um Privatwaren handle. Die Zöllner nahmen die Pässe mit, wir legten uns wieder schlafen, und irgendwann, viel viel später weckte uns die freundliche Zöllnerin wieder und gab uns die Pässe zurück.
Wieder rollte der Zug weiter. Nun hiess es, die Wagen im freien auf einem Lift hochzuheben, so wie man beim Auto die Räder wechselt. Die Arbeiter hatten uraltes Werkzeug, ich wollte das lieber gar nicht so genau sehen! Das Fahrwerk wurde als gesamtes abgeschraubt und die neuen Breitspurfahrwerke unter den Zug geschoben und verschraubt. Doch da schliefen wir auch schon wieder. Es ging alles ganz ruhig zu und her, kein Lärm, keine Hektik.
Als ich am Morgen erwachte, staunte ich ob der Landschaft in der wir uns befanden. Es war fast ein kleiner Kulturschock – wir waren mitten in den Karpaten. Hier gibt es nur ganz kleine absolut urtümliche Bauerndörfchen, überall stehen Heustöcke wie zu Gotthelfs‘ Zeiten. Gemäht wird mit der Sense, ein Leben wie im Mittelalter… Wahnsinn, ich hatte gar nicht damit gerechnet das zu sehen. Lauter hübsche kleine Bauernhäuser, wilde Landschaft mit riesigen Kerbeln, dann in einem Dorf plötzlich eine Kirche mit goldener Kuppel. Herrlich!



Um 11 Uhr kamen wir in Lvov an, einem beliebten Reiseziel in der Westukraine. Unser Transferfahrer liess auf sich warten, doch dann klappte es doch noch und wir hetzten los um endlich noch die Reservation für die Rückfahrt ab Kiev zu machen. Ein schwieriges Unterfangen! Ich traf mehrere Leute, auch Einheimische, die grösste Probleme hatten, sich durch den Dschungel an Schaltern und Bestimmungen zu kämpfen. Unser Schalter war ganz versteckt irgendwo in einem Haus im dritten Stock in einer Wartehalle. Für das Betreten der Wartehalle mussten wir 5 Grwina zahlen, obwohl man ja nicht anders konnte wenn man den Schalter brauchen muss! Die Frau hatte dann Mühe zu verstehen dass wir zwar nur 2 Fahrkarten haben aber drei Betten brauchten, und der Preis war eigentlich auch viel zu hoch. Über 100 € kostete nur die Reservation, etwa 50 oder 60 hätten es sein sollen. Aber was soll man machen, Friss oder Stirb ist die Devise! Auch wenn jemand als Übersetzer dabei ist, das nützt alles nichts. Das Land ist wirklich noch nicht für Touristen entwickelt, doch das macht ja schlussendlich auch den Reiz des ganzen aus.
Den einzigen Stress hatte ich nur mit unserem unerfahrenen Transferfahrer, von dem es hiess dass er ja so gut englisch könne. Zwanzig mal fragte ich ihn nach unseren Zugtickets für die Weiterreise, die er uns übergeben sollte, denn für das war er ja hier. Er wusste gar nichts davon, weder von „Tickets“, noch von „billeti“ noch von Enveloppe oder sonst was in der Art. Erst ein Telefon zu seinem Chef klärte die doch inzwischen einigermassen angespannte Situation auf und er zog das Couvert aus seiner Jackentasche!
Nun konnten wir endlich zu unserem Hostel fahren, in dem wir ein Zimmer für ein paar Stunden gebucht hatten, denn wir hatten keine Lust nach der langen Reise den ganzen Tag mit Gepäck irgendwo rumzuhängen. Das Hostel war praktisch, das Zimmer sehr gross und die Rezeptionistin auch sehr hilfsbereit. So konnten wir bald schon losziehen um Geld zu wechseln, eine Telefonkarte zu kaufen und die Stadt zu besichtigen. Es fiel uns sofort auf, dass die Leute hier wirklich sehr hilfsbereit sind. Im Laden von KIEVSTAR, der Telefongesellschaft, sprang sofort jemand ein um zu übersetzen, und die Verkäuferin lud den Betrag gleich noch auf unser Handy.



Lehmberg, wie Lvov auch heisst, besteht aus vielen uralten Herrschaftshäusern und gehört zum Weltkulturerbe der Unesco. Im Mittelalter gegründet, wurde die Stadt von den Österreichern und Polen beherrscht, was sich auch deutlich im Stadtbild mit den Fussgängerzonen, Freiluftkaffees und den alterwürdigen Häusern zeigt.
Wir genossen unsere Ruhepause und die Kinder erfreuten sich am Jaccuzi im Hostel, bevor unsere Reise weiter nach Odessa führte.

Mittwoch, 23. Juni 2010

Emmenbrücke – Budapest

Dann hiess es also am 19. Juni Abschied nehmen. Mit dem Taxi ging’s zum Bahnhof Emmenbrücke. Der Taxifahrer war gerade aus Italien zurück und hatte vergessen, wie die Strassen bei uns heissen, und fand trotz Erklärung fast nicht zu unserem Haus. Er war froh dass wir ihm sagten, wie er die 2 Kilometer zurücklegen musste! Das fängt ja schon gut an!

Der erste Zug brachte uns von Luzern nach Zürich an den Hauptbahnhof. Dort mussten wir sehr lange auf den Wiener Walzer warten. Zum Glück führten sie in der Bahnhofhalle gerade jetzt ein Musiktheater „Sommernachtstraum“ auf, so dass für Unterhaltung gesorgt war.


Ca. um 22:15 kam unser Zug und wir staunten nicht schlecht über unser Abteil! Die Schaffnerin hatte uns nämlich zwei Zweierabteile gegeben und die Verbindungstüre in der Mitte aufgeschraubt! Das war lustig für die Kinder, schöne bequeme Betten, 2 Lavabos im Zimmer und schlafen im Zug, das gefiel ihnen sofort und dauerte auch nicht lange, da waren sie in tiefen Schlaf versunken.



Ach ja, es gab da noch eine Story: just 2 Tage vor unserer Abreise entgleiste am Arlberg ein Autotransport-Zug. 14 Wagons lagen überall verteilt, die Lok flog vor ein Haus einer Familie, Wagons auch auf den Campingplatz, doch zum Glück gab es wie durch ein Wunder nur einen verletzten Lokomotivführer, sonst ist niemandem etwas passiert. Allerdings hiess das nun, dass die Strecke für mehrere Tage unpassierbar geworden war. Die Leute welche am Tag nach Wien fuhren, mussten auf Busersatz umsteigen, in der Nacht wurde der Zug über München umgeleitet. So durften wir rund zwei Stunden länger Zugfahren, hatten aber leider Gottes eine Horde pöbelnder Jugendlicher im Wagon, die bis München den Wagon rauf und runterrannten, herumschrien und polterten. Die Schaffner konnten sie nicht bändigen und vorallem nicht rauswerfen, weil der Zug bis München ohne Halt fuhr! Erst ab 2 Uhr morgens war ruhig, doch da konnte ich dann auch nicht mehr schlafen weil ich schon so lange wach war.

Um 10 Uhr am Sonntag Morgen kamen wir am Wiener Westbahnhof an. Hier ist eine riesige Baustelle, ich weiss gar nicht was hier alles gebaut wird, aber auf jeden Fall ist es am Sonntag morgen hier ganz einfach nur eines: langweilig. Wir gingen die Hauptstrasse rauf und runter und assen irgendwo etwas, die restliche Zeit verbrachten wir im Wartesaal, bis endlich der Zug nach Budapest kam.



Der Railjet Wien-Budapest versprach Kinderkino und super moderner Zug. Letzteres stimmte, der Zug ist wirklich sehr schön, es gibt Anzeigetafeln wo man ist, wann man ankommt, welche Anschlüsse man noch erreicht und welche nicht, aber – das versprochene Kinderkino konnte leider nicht starten weil die CD verlorengegangen war!!! Hallo?
Nun ja, nicht verzagen, Andi + Nicole fragen. Andi entdeckte eine Steckdose die tatsächlich den Laptop zu versorgen vermochte, und wir spielten BARBABAPA ab, was auch die neu gewonnene ungarische Kollegin unserer Kinder sehr lustig fand! So konnten wir wenigstens dieses Versprechen einlösen.

Der Zug fuhr recht langsam durch Ungarn, weil grosse Teile des Landes unter Wasser standen und die Bahndämme aufgeweicht waren. Die ganze Landwirtschaft ist zerstört, nichts ist gewachsen wegen dem vielen Wasser.



Mit mehr als einer halben Stunde Verspätung kamen wir in Budapest an. Der Bahnhof erinnert irgendwie an den Harry Potter Film und ist wohl genauso alt wie jener in der Harry und seine Freunde durch die Wand verschwinden, und vor allem genauso gruselig wie einem leichten Horrorfilm. Ich kann nichts dafür, aber die Typen die hier herumlungerten machten auf mich alles andere als einen guten Eindruck. Den nächsten sehr schlechten Eindruck machte die Info-Tafel, in der alles nur auf ungarisch angeschrieben war, also auch keine Zugnummer oder irgendwas was uns hätte sagen sollen, wo unser Zug in die Ukraine abfahren sollte.



Der internationale Schalter von Wasteels, die unsere Zugtickets ausgestellt hatten, war leider geschlossen. Es gab aber noch einen weiteren, bei dem wir die Reservation für die Rückfahrt hätten vornehmen sollen. Aber eben, auch das ging wieder nicht, obwohl man es uns vorher ausdrücklich gesagt hatte. Nun sagten sie, die Reservation könne man nur in der Ukraine machen. Na gut, Hauptsache so schnell wie möglich fort aus Budapest!
Es ging sogar soweit, dass wir einer Einheimischen erklären mussten, wie sie in die Schweiz fahren konnte, da die Leute von der Bahn wo sie das Ticket gekauft hatte, ihr das nicht sagen konnten! Wir zeigten ihr den Zug und erklärten alles, da war sie sehr froh. Irgendwann erschien dann auf der Info-Tafel tatsächlich ein Zug nach Moskau und wir gingen davon aus, dass es unserer sei. Doch auf welchem der 12 weit verteilten Geleise wird er abfahren? Wie schaffen wir das in nur 10 Min. mit Kind und Kegel wenn wir zur komplett gegenüberliegenden Seite über Treppen gelangen müssen? Ich war mehr als nur aufgeregt und schon fast sicher, dass hier unsere Reise bereits enden würde. Wir pokerten schon, welche Geleise überhaupt noch frei seien, und genau in dem Moment schaute ich auf’s Geleis und vor mir fuhr der Zug Budapest – Kiev ein, ohne dass überhaupt was auf der Tafel aktualisiert worden wäre! Wir hatten ihn rein nur intuitiv gefunden und waren so glücklich, dass wir endlich einsteigen konnten!



Wieso Ukraine

Die Überlegung in die Ukraine zu reisen ist eigentlich ganz einfach: unsere beiden Kinder sind inzwischen in einem Alter in dem für sie ein Flugticket je 75% des erwachsenen Tarifes kostet, das heisst das wir für einen Flug irgendwohin locker 3000 CHF und mehr bezahlen müssen und dabei noch gar nichts gesehen haben. Gerne wären wir natürlich wieder nach Russland gereist, doch auch da kosten alleine die Visa für uns 4 Personen dann 560 CHF, das wollten wir für die kurze Zeit die uns dieses Jahr zur Verfügung steht auch nicht ausgeben. Stets aber hörten wir wieder von Kiew, der Mutter aller Russischen Städte in der Ukraine, die so wunderschön sein soll, und wussten auch, dass man die ehemalige sowjetische Republik visumfrei bereisen kann. Wir haben soviele Länder schon bereist und ohne Flug blieb gar nicht mehr viel exotisches übrig, das wir erreichen könnten. Die Ukraine verspricht aber genau das: einen Mix aus verschiedensten Kulturen, noch völlig unberührt und unbekannt, das nur darauf wartet, entdeckt zu werden.

Die Idee war mit dem Auto herzukommen und im Zelt zu schlafen, doch leider ist das Auto in keinem so guten Zustand mehr für so eine lange Reise, so entschieden wir uns nach langem Hin- und Her für die Anreise mit der Bahn.

Es gibt viele Möglichkeiten in die Ukraine zu gelangen. Direkte Züge gibt es z. B. ab Berlin nach Kiev und auch nach Odessa, aber wer will schon von der Schweiz zuerst nach Berlin fahren wenn man wenig Zeit hat. Eine andere Variante ist über Prag. Wir entschieden uns aufgrund von Verwandtenbesuchen in Österreich via Budapest zu fahren. Leider nicht gerade eine sehr gute Wahl, wie sich später herausstellen sollte, denn in Ungarn ist es nicht möglich, internationale Zugtickets im Internet zu bestellen. Auch sonst gab es keine Lösung. Wir hatten alle Bahntickets schon gekauft und es fehlte nur noch eine einzige Verbindung von Budapest nach Lvov in der Westukraine. Ein Bekannter von uns der ziemlich Eisenbahnverrückt ist entschied sich kurzerhand, nach Budapest zu fahren und für uns die Fahrkarten zu kaufen und wieder in die Schweiz zu bringen! Eine unglaubliche Geschichte, die uns schliesslich aber den reibungslosen Ablauf der Anreise gewährte...